Die Studie von Maria Angela Cerruto, der italienischen Urologin, bietet eine interessante Perspektive auf die bekannten, oft schmerzhaften und gesundheitlich bedenklichen Effekte von Stilettos. Zwar gelten hohe Absätze allgemein als schlecht für die Gelenke und können zu Problemen wie Arthritis führen, Cerruto stellt nun fest, dass sie den Beckenboden positiv beeinflussen können. Ihre Forschung zeigt, dass die Fußstellung, die durch das Tragen von Stöckelschuhen erzeugt wird, die Kontraktionsfähigkeit der Beckenbodenmuskulatur verbessert.

Für Frauen, die bereits mit Inkontinenz oder anderen Beckenbodenschwächen zu kämpfen haben, könnte dies ein vielversprechender Ansatz sein, um die Muskulatur auf eine Weise zu stärken, die gleichzeitig ästhetische und funktionale Vorteile bietet. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Cerruto keineswegs behauptet, dass das Tragen von High Heels speziell Beckenbodentraining ersetzen kann, sondern eher darauf hinweist, dass es potenziell ergänzende gesundheitliche Effekte haben könnte.

Das Thema ist durchaus interessant, da der Beckenboden für viele Lebensbereiche von Bedeutung ist, nicht nur für die Kontrolle des Wasserlassens, sondern auch für das sexuelle Wohlbefinden und die Erholung nach einer Geburt. Allerdings stellt sich natürlich auch die Frage, ob die gesundheitlichen Vorteile des Beckenbodentrainings durch das Tragen von Stilettos den langfristigen Gelenk- und Fußschäden, die mit diesen Schuhen verbunden sein können, entgegenwirken können.

Es bleibt abzuwarten, ob zukünftige Studien diese These bestätigen und ob die Vorteile von Stöckelschuhen in dieser Hinsicht tatsächlich überwiegen. Bis dahin wird man sich wohl weiterhin gut überlegen müssen, ob der Beckenboden für einen langen Tag in Stilettos wirklich bereit ist.